Informa­tionen zu den Namens­gebern der Straßen

Straßen­benennungen

1. Lion Feuchtwanger

* 07.07.1884 (München) † 21.12.1958 (Los Angeles)

Lion Feuchtwanger war Deutscher Schriftsteller und stammte aus einer orthodoxen, jüdischen, Münchner Familie. 1932 ging er ins Exil (Frankreich 1933 – 1940, Los Angeles ab 1941). Besonders erfolgreich war er in den angelsächsischen Ländern und den Ostblockstaaten (1953 DDR-Nationalpreis 1. Klasse). Seine Werke waren: Erfolg, Joseph und seine Brüder, Jud Süß, Goya, Die Geschwister Oppermann

2. Franz Kafka

* 03.07.1883 (Prag) † 03.06.1924 (Kierling bei Wien)

Franz Kafka wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Prag geboren. Er studierte zunächst Germanistik, dann Jura und arbeitete später als Jurist und Versicherungsbeamter. Kafka beschäftigte sich intensiv mit dem Judentum, vor allem mit dem jiddischen Theater („Rede über die jiddische Sprache“, 1912). Sein Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm mit der 1912 erschienenen Erzählung „Das Urteil“. 1917 erkrankte er an Tuberkulose. Er starb am 03.06.1924 im Alter von nur 40 Jahren. Seine Romane wurden gegen den testamentarisch verfügten Willen von seinem Freund Max Brod veröffentlicht, der damit Kafkas Weltruhm begründete. Franz Kafka zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Grundthema seiner Werke war die Ohnmacht des Einzelnen gegen allmächtige, anonyme Kräfte.

3. Claude Monet

* 14.11.1840 † 05.12.1926

Claude Monet war französischer Maler. Er gab mit seiner Hafenansicht von Le Havre „Impression“ (deutscher Titel „Sonnenaufgang“) dem Impressionismus seinen Namen und entwickelte das Konzept der Serie, indem er ein Motiv in verschiedenen Lichtstimmungen malte. Monets Werke umfassen sowohl Garten- und Landschaftsmotive, als auch Bilder von Gebäuden („Das Parlament von London“, „Kathedrale von Rouen“). Einige seiner Werke zählen zu den wichtigsten Bildern des Impressionismus und beeinflussten Künstler wie Max Liebermann. Monets Gesamtwerk hatte große Bedeutung für die Moderne.

4. Kurt Tucholsky

* 09.01.1890 (Berlin) † 21.12.1935 (Hindas/Göteborg, Schweden)

Kurt Tucholsky war Deutscher Schriftsteller, Pazifist, Satiriker, Essayist und Kabarett-Texter jüdischer Herkunft. Er schrieb unter den Pseudonymen Theobald Tiger, Ignaz Wrobel, Peter Panter und Kaspar Hauser satirische und gesellschaftskritische Feuilletons, Gedichte, Chansons und Prosaskizzen. Tucholsky arbeitete zunächst als Jurist, dann als Journalist und als Schriftsteller. Ab 1913 war Kurt Tucholsky Mitarbeiter der „Schaubühne“ (1918 umbenannt in „Die Weltbühne“), ab 1926 deren Herausgeber. Ab 1924 arbeitete er als Korrespondent in Paris, emigrierte 1929 nach Schweden. Tucholsky vertrat als bedeutender Satiriker und Zeitkritiker einen „linksgerichteten pazifistischen Humanismus“ und war einer der schärfsten Polemiker gegen den Nationalsozialismus. 1933 wurde Tucholsky von den Nazis ausgebürgert, seine Bücher wurden in Deutschland verbrannt. Im schwedischen Exil veröffentlichte Tucholsky keine Werke mehr. Aus Verzweiflung über die Entwicklung in Deutschland nahm sich Kurt Tucholsky im Dezember 1935 das Leben.

5. Auguste Renoir

* 25.02.1841 † 03.12.1919

Pierre-Auguste Renoir war ein französischer Maler des Impressionismus. Bereits mit 15 Jahren war er in seiner Lehre als Porzellanmaler (die er mit 13 Jahren begann) so gut, dass ihm die Manufaktur anspruchsvolle Malerarbeiten anvertraute. 1864 wurde das erste Mal ein Bild von ihm für den Pariser Salon angenommen: das Bild „Lise mit dem Sonnenschrim“. Kritiker lobten die Frische und Natürlichkeit seiner Bilder. Trotzdem fanden sich kaum Käufer. 1869 lebte er in bitterer Armut. Renoir liebte es, gesellschaftliche Anlässe darzustellen und Lebensfreude in Bilder umzusetzen. 1907 zog Renoir aufgrund schwerer Krankheit nach Les Colletes, einem Landhaus in Cagnes-sur-Mer bei Nizza, wo sich heute ihm zu Ehren ein Museum befindet.

6. George Gershwin

* 26.09.1898 (Brooklyn, New York) † 11.07.1937 (Beverly Hills, Kalifornien)

George Gershwin, amerikanischer Komponist, Pianist und Dirigent war einer der bedeutendsten Komponisten Amerikas. Er entstammte dem Milieu russisch-jüdischer Einwanderer. Gershwin schrieb Musicals, Opern, Konzerte und Schlager: „Rhapsody in Blue“ (1924), „Lady be good“ (1924), „Concerto in F“ (1925), „An American in Paris“ (1928).

7. Leonard Bernstein

* 25.08.1918 (Lawrence, Massachusets) † 14.10.1990 (New York)

Leonard Bernstein, der amerikanische Dirigent und Komponist komponierte Sinfonien, Musicals, Ballette und leitete von 1958 – 1969 das New York Philharmonic Symphony Orchestra. Sein Hauptwerk war „West Side Story“.

8. Arthur Rubinstein

* 28.01.1887 (Lódz) † 20.12.1982 (Genf)

Arthur Rubinstein war polnisch-amerikanischer Pianist von Weltruf. Er ist als Sohn einer jüdischen Handweberfamilie in Lódz geboren. Bereits als 10-jähriger wurde A. Rubinstein in Berlin vom angesehenen Klavierpädagogen Karl Heinrich Barth unterrichtet. Auf seinen Konzerttourneen erreichte er vor allem in Spanien und Amerika große Berühmtheit. 1976 erhielt Arthur Rubinstein die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Außerdem wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Fryderyk-Chopin-Musikakademie Warschau verliehen.

9. Hannah Arendt

* 14.10.1906 (Linden) † 04.12.1975 (New York)

Hannah Arendt, politische Philosophin, begann 1929 mit Forschungen zur deutschen Romantik, welche 1959 unter dem Titel „Rahel Varnhagen – Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik“ erschienen. Sie war Sozialarbeiterin bei verschiedenen jüdischen Organisationen sowie Mitglied in der World Zionist Organization (bis 1943). 1944 – 1946 war sie Forschungsleiterin der Conference on Jewish Relations. Ihr Hauptwerk „Origins of Totalitarianism“ (deutsch „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“, 1955) etablierte sie als eine bedeutende gesellschafts- und politikwissenschaftliche Theoretikerin. 1958 wurde sie korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Im Jahre 1959 erhielt Hannah Arendt den Lessing-Preis der Stadt Hamburg und wurde 1968 zur Vizepräsidentin des Instituts for Arts and Letters gewählt. Außerdem war sie Vorstandsmitglied im amerikanischen PEN-Zentrum.